Am Dienstag, dem 2. Mai, ging es für die Klasse 9d morgens statt in die Schule nach Böhlen. Dort trafen wir uns um 8.45 Uhr mit unseren Fahrrädern und natürlich auch den Helmen, die wir tragen mussten, am Bahnhof, bevor wir kurz darauf unsere Fahrradtour zum Thema: „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ starteten. Begleitet wurden wir von Herrn Breiting und Dr. Martin Baumert, der uns als Referent über Orte der Zwangsarbeit im Industriekomplex Böhlen-Lippendorf informierte. Er führte uns zu verschiedenen Erinnerungsorten und Überresten dieser Zeit. Wir besuchten den Friedhof, auf dem einige Opfer begraben wurden, ehemalige Baracken sowie mehrere Gedenkorte, die an die Arbeitslager und das KZ-Außenlager erinnerten. Die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die aus den unterschiedlichsten Ländern und Gründen nach Böhlen kamen, mussten besonders in der Kohle- und Chemieindustrie, aber auch in der Landwirtschaft rund um das nahe Kraftwerk arbeiten. Es war interessant, aber auch bedrückend zu sehen, dass der Nationalsozialismus in der Nähe unserer heutigen Wohnorten Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen und unterversorgt gegen ihren Willen arbeiten und sterben ließ. Herr Baumert gewährte uns einige Einblicke in die Arbeit als Historiker und brachte uns mehrere Quellen aus der damaligen Zeit mit. Am Ende des Tages hatten wir viele neue Erkenntnisse mitgenommen und wissen es noch mehr zu schätzen, in der heutigen Zeit zu leben.
Hannah Buchinski (9d)