Studentin der Philosophie und Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig, arbeitet als Journalistin und Autorin

1. Welche Schule haben Sie in Borna besucht?

2. Ich habe in Borna das „Gymnasium am Breiten Teich“ besucht.

3. Wann sind Sie in der Stadt zur Schule gegangen?

   Ich bin von 2012 bis 2020 in Borna zur Schule gegangen – also von der fünften bis zur zwölften Klasse.

4. Welchen Berufswunsch hatten Sie ursprünglich?

   In der Grundschule wollte ich immer etwas mit Tieren oder mit Worten machen. Ich schreibe schon seit der dritten Klasse Gedichte und Kurzgeschichten. Im Gymnasium hatte ich dann lange Zeit den Traum, nur vom Schreiben leben zu können. Nach dem Abitur wusste ich nicht mehr so ganz, was ich wirklich arbeiten will, aber ich wollte unbedingt Literaturwissenschaft und Philosophie in Erfurt studieren. „Irgendwas mit Worten“ sollte es immer noch sein.

5. Erzählen Sie bitte von Ihrer beruflichen Entwicklung.

   Im Oktober 2020 bin ich nach Erfurt gezogen und habe mein Studium angefangen. Allerdings habe ich schon im ersten Semester bemerkt, dass Literaturwissenschaft wohl doch nicht so ganz ist, wie ich es mir vorgestellt habe: Wir haben viel über literarische Texte gelesen aber weniger die Texte selbst. Also bin ich im April 2021 an die Universität Leipzig gewechselt und habe nur noch mein ursprüngliches Nebenfach Philosophie studiert. Ich wusste aber immer, dass ich noch etwas anderes machen möchte. Im November 2021 habe ich dann angefangen, bei unserer Hochschulzeitung „luhze“ Kolumnen und Artikel zu schreiben. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich von „irgendwas mit Worten“ zu „irgendwas mit Medien“ gewechselt bin. Seit Oktober 2022 studiere ich jetzt zusätzlich Kommunikations- und Medienwissenschaft (KMW) in Leipzig. Ich schreibe immer noch neben dem Studium für die Hochschulzeitung, veröffentliche eigene Bücher und seit kurzem beteilige ich mich auch an unserem Universitätsradio „mephisto 97.6“.

6. Erinnern Sie sich noch an einige Lehrer, die sie unterrichtet haben?

   Da ich erst seit drei Jahren nicht mehr zur Schule gehe, erinnere ich mich noch ziemlich gut an fast alle Lehrer und Lehrerinnen, die mich unterrichtet haben. Besonders in Erinnerung sind mir die Stunden geblieben, in denen wir regelmäßig nicht nur Frontalunterricht gemacht haben. Das waren vor allem Deutsch bei Frau Friedrich, der Englisch-Leistungskurs mit Frau Rose und Philosophie bei Frau Hahn. Schauspielern im Künstlerischen Profil mit Frau Götz und meinen Mitschülerinnen war auch toll.

7. Welches waren Ihre Lieblingsfächer?

   Das waren Deutsch, Philosophie, Kunst und in der Oberstufe auch Englisch.

8. Verraten Sie uns Dinge, die Sie nicht mochten im Zusammenhang mit der Schule?

   Das frühe Aufstehen und der lange Weg. Ich musste immer mehr als eine Stunde vor Unterrichtsbeginn los zum Bus und ich bin so gar kein Morgenmensch. Sehr zum Leidwesen meiner besten Freundin habe ich nicht nur ein Mal verschlafen.

9. Welches war ihr Lieblingsort in der Schule?

   Der Pausenhof und die 1.10 – unser Klassenzimmer. Da haben wir uns am Anfang alle kennengelernt und so viel miteinander erlebt. Und später der vierte Stock, weil da Englisch, Ethik und Philosophie stattgefunden haben. (Den mochte ich vor allem, wenn wir nicht vorher im Keller Kunst hatten.)

10. Was würden Sie als Schüler heute anders machen?

    Ich würde mich mehr mit meinen Freundinnen treffen. Oft sind wir nach der Schule alle einfach nach Hause gefahren – auch wegen der Hausaufgaben. Wir haben uns nur gelegentlich mal nachmittags getroffen. Natürlich haben wir uns viel im Unterricht gesehen, aber wir hätten noch viel mehr zusammen erleben können.

    Und in dem tollen Schülerblog von Herrn Garnatz würde ich mitarbeiten – den gab es damals noch nicht!

11. Haben Sie einen Tipp für Jugendliche, die noch zur Schule gehen?

    Lernen ist nicht alles. Es ist großartig, gute Noten zu haben – vor allem, weil ihr euch dann später freier aussuchen könnt, welche Ausbildung oder welches Studium ihr machen wollt. Aber trefft euch mit Freunden so viel es geht auch außerhalb der Schule. Im Studium sieht man sich meist nicht mehr so oft, weil alle woanders wohnen, arbeiten und unterschiedliche Stundenpläne haben.

    Und seid mutig. Probiert verschiedene Dinge aus. Das ist etwas, was mein Opa mir mitgegeben hat: Ihr müsst wissen, was ihr nicht wollt. Was ihr wollt, findet sich dann meist von ganz allein.