freie Radioautorin, Redakteurin und Moderatorin bei und für MDR AKTUELL, MDR KULTUR, Deutschlandfunk und SWR
- Welche Schule haben Sie in Borna besucht?
Pestalozzi-Gymnasium Borna - Wann sind Sie in der Stadt zur Schule gegangen?
1998-2006 - Welchen Berufswunsch hatten Sie ursprünglich?
Ich wollte Schriftstellerin werden, zeitweise auch Naturschützerin. - Erzählen Sie uns bitte von Ihrer beruflichen Entwicklung.
Ich habe nach dem Abitur ein Jahr in der Slowakei einen Europäischen Freiwilligendienst in einem Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche abgeleistet, danach Geschichte und Journalistik studiert und in verschiedenen Zeitungs-, Radio- und Fernsehredaktionen Praktika gemacht. Nach dem Master-Abschluss folgte ein Volontariat beim MDR-Hörfunk. Seit 2015 bin ich freie Radioautorin, Redakteurin und Moderatorin bei und für MDR AKTUELL, MDR KULTUR, Deutschlandfunk und SWR. - Erinnern Sie sich noch an einige Lehrer, die Sie unterrichtet haben?
Na klar! An alle, denke ich. In besonders guter Erinnerung blieben meine Deutschlehrerin Ingrid Reichenbach, mein Mathelehrer Lothar Weisheit, meine Musiklehrerinnen Simone Müller und Claudia Blonski und mein Klassen- und Geschichtslehrer André Rösler. - Welches waren Ihre Lieblingsfächer?
Musik, Kunst, Deutsch, Geschichte - Verraten Sie uns Dinge, die Sie nicht mochten im Zusammenhang mit der Schule?
Den Moment im Sportunterricht, wenn Teams für Volleyball oder Basketball gebildet werden mussten. Manchmal sollten zwei bis vier Schülerinnen und Schüler ihre Teams selbständig wählen. War man in der jeweiligen Sportart nicht gut (obwohl man vielleicht eigentlich mit Spaß bei der Sache war), blieb man bis zuletzt übrig. Das war beschämend und hat Ängste und Unsicherheiten im Sportunterricht befördert. - Welches war Ihr Lieblingsort in der Schule?
Die „Sonnenbank“ links am Weg, der Richtung Haupteingang führte. Unser Freundeskreis nannte sie so, weil sie zum einen fast immer im Sonnenlicht stand, zum anderen mit einer gelben Sonne bemalt war. Dort haben wir etwa ab Klasse neun jede Pause und jede Freistunde verbracht. Nach dem Abitur habe ich diesen Treffpunkt regelrecht vermisst. - Was würden Sie als Schüler heute anders machen?
Viele Themen in der Schule, von der Atomphysik bis hin zur Literatur der Romantik, sind eigentlich zu spannend, als dass man nebenbei Briefchen schreiben, den Hefter bekritzeln oder vor sich hinträumen sollte. Andererseits: Man ist nur einmal Teenager. Da dürfen andere Dinge vielleicht auch manchmal Vorrang vorm Lernen haben. - Haben Sie einen Tipp für Jugendliche, die noch zur Schule gehen?
Klingt platt, ist aber wichtig: Kostet die Schulzeit in vollen Zügen aus - mit allem, was sie euch bietet. Und denkt nicht, dass ihr etwas nicht könnt, nur, weil ihr in einem Fach eine schlechte Note habt. Ich war früher zum Beispiel der Meinung, ich wäre unsportlich, weil es häufig nur für eine „3“ reichte. Heute fahre ich mit dem Rad 1.000 km über die Alpen.