Am 23.06. fuhren alle 9. Klassen unseres Gymnasiums gemeinsam in die Gedenkstätte Buchenwald.
Das ehemalige Konzentrationslager, das 1937 auf dem Ettersberg bei Weimar mit dem Namen „Buchenwald“ errichtet wurde, gilt heute als Synonym für die Verbrechen des Nationalsozialismus.
Seit 1945 nutzte die Sowjetunion das Gelände des Konzentrationslagers als „Speziallager“. Nach 1950 wurde „Buchenwald“ die größte deutsche KZ-Gedenkstätte. Hier betonte der SED-Staat die Verfolgung kommunistischer Opfer der nationalsozialistischen Gewalttaten, um die DDR als „antifaschistischen“ Staat zu legitimieren. 1990 wurde Buchenwald als Gedenkstätte neu konzipiert und für die Erinnerung an das Schicksal weiterer Opfergruppen geöffnet.
Für die Klassen 9c und 9d fand der Besuch der Gedenkstätte im Rahmen der Klassenfahrt statt, sodass diese Klassen sehr früh von Berlin aus anreisten. Die Klassen 9a und 9b starteten nur unwesentlich später aus Borna. Nach kurzer Besichtigung des Mahnmals und des Friedhofes auf dem Ettersberg sahen alle vier Klassen um 10 Uhr den Einführungsfilm und starteten im Anschluss den Rundgang über das Gelände. Erschwert wurde die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen durch den anhaltenden starken Regen und den Wind, dem man auf dem unwirklichen Gelände der Gedenkstätte unweigerlich ausgeliefert ist.
Am Nachmittag erhielten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, die verschiedenen Ausstellungen auf dem Gelände zu besuchen. Die meiste Zeit verbrachten alle Teilnehmenden in der Dauerausstellung: „Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 bis 1945“. Auf 2000 Quadratmetern entfaltet die Ausstellung in der ehemaligen Effektenkammer die Geschichte des Lagers und deren Einbettung in die deutsche Gesellschaft. Zahlreiche originale Objekte veranschaulichen dabei den Alltag im Lager.
Gegen 16 Uhr erfolgte für alle Teilnehmenden die Rückreise nach Borna – emotional berührt und völlig durchnässt.
Wir freuen uns, dass durch die Förderung der Fahrt durch die Sächsische Aufbaubank im Rahmen des Förderprogramms „Weltoffenes Sachsen“ ein Großteil der entstandenen Kosten übernommen werden konnten.Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom
Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Ein besonderer Dank geht zudem an Frau Birkner, Frau Kegel, Frau Jung, Frau Benzid, Herrn Gutt, Herrn Jackel und Herrn Dietrich für ihre Teilnahme und das Ausharren im Regen.
Martin Breiting