Der erste Landrat der AfD in Thüringen, ein versuchter Putsch der Reichsbürger und der Anschlag auf eine Synagoge 2019 in Halle – viele Menschen vergessen heute anscheinend die schrecklichen Ereignisse der damaligen Zeit. Dagegen muss etwas unternommen werden. Wir möchten mit den Ergebnissen unserer Studienfahrt nach Oświęcim genau diesem Vergessen entgegenwirken. Diese Studienfahrt fand dieses Jahr vom 4. - 9. Juni statt. Begleitet wurden die geschichtsinteressierten Schüler dabei von Frau Hahn, Herr Breiting und Herr Schneider. Das Programm begann am Montag mit einem Stadtrundgang und einer anschließenden Besichtigung der Synagoge Oświęcims. Dabei lernten wir viel über die Geschichte des Ortes, zum Beispiel dass die Gemeinde im 14. Jahrhundert ein großes Handelszentrum durch ihre günstige Lage am Zusammenfluss von Weichsel und Soła war.
Am Nachmittag bekamen wir von einer Polin, die sehr gut Deutsch sprechen konnte, eine vierstündige Führung durch das KZ Auschwitz I (Stammlager). Dort zeigte sie uns unter anderem die beeindruckenden Länderausstellungen von Israel und Ungarn, in denen die grausamen Taten des NS-Regimes an den Juden durch audiovisuelle Darstellungen, Kinderzeichnungen und das “Book of Names” - in dem der Name jedes bekannten Holocaust-Opfers steht - besonders eindrucksvoll dargestellt werden.
Außerdem erzählte sie uns ausführlich über die schrecklichen Bedingungen im Lager, vor allem im Block 11, dem sogenannten “Todesblock”, wo die Häftlinge in Steh-, Dunkel- und Hungerzellen litten und oftmals anschließend an der nahegelegenen “Schwarzen Wand” erschossen wurden. Zum Abschluss wurde uns im Stammlager das Krematorium I mit der dazugehörigen Gaskammer gezeigt, sowie die noch heute bewohnte (!) Villa von Rudolf Höß.
Am Nachmittag bekamen wir von einer Polin, die sehr gut Deutsch sprechen konnte, eine vierstündige Führung durch das KZ Auschwitz I (Stammlager). Dort zeigte sie uns unter anderem die beeindruckenden Länderausstellungen von Israel und Ungarn, in denen die grausamen Taten des NS-Regimes an den Juden durch audiovisuelle Darstellungen, Kinderzeichnungen und das “Book of Names” - in dem der Name jedes bekannten Holocaust-Opfers steht - besonders eindrucksvoll dargestellt werden.
Außerdem erzählte sie uns ausführlich über die schrecklichen Bedingungen im Lager, vor allem im Block 11, dem sogenannten “Todesblock”, wo die Häftlinge in Steh-, Dunkel- und Hungerzellen litten und oftmals anschließend an der nahegelegenen “Schwarzen Wand” erschossen wurden. Zum Abschluss wurde uns im Stammlager das Krematorium I mit der dazugehörigen Gaskammer gezeigt, sowie die noch heute bewohnte (!) Villa von Rudolf Höß.
Der zweite Tag begann mit einem Workshop, bei dem wir exklusiven Zugriff auf Archivakten der SS und somit auch einen Einblick auf den Alltag der SS-Männer und dem Leben der Kinder in den Lagern bekamen. Am Nachmittag folgte schließlich wieder ein 4-stündiger Rundgang, diesmal durch das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz II (Birkenau). Dieser war ebenso interessant, lehrreich aber auch erschütternd wie am vorherigen Tag. Der Größenumfang und die Kapazität dieses Lagers wurde uns erst durch den langen Fußmarsch, die schier endlos vielen Ruinen der Baracken und den Ausblick vom Wachturm auf das Gelände bewusst. Gleichermaßen eindrucksvoll war das Effektenlager Kanada, in dem alle möglichen Wertsachen - darunter auch Haare, Geschirr und Schmuck - der Opfer gelagert wurden. Durch die menschenunwürdige Behandlung, die der von Tieren glich, gab es für die Häftlinge praktisch keine Hygienemöglichkeiten oder Privatsphäre. Es ist heutzutage schwer vorstellbar, wie hier in den großen Krematorien solche grausamen Taten verübt werden konnten - nur aufgrund einer Religion - und es heute trotzdem noch Menschen gibt, die den Holocaust leugnen.
Unter dem Einfluss der bereits gewonnenen Eindrücke besuchten wir am Mittwoch das bewundernswerte Kunstmuseum des Auschwitz-Überlebenden Marian Kołodziej. Hier wird sein unglaubliches Lebenswerk ausgestellt: mehrere Räume voller Bleistiftzeichnungen, die auf verschiedenste Weise die Angst, Trauer und Verzweiflung der Häftlinge greifbar machen. Am selben Tag besichtigten wir zudem noch den jüdischen Friedhof in Oświęcim und erhielten damit einen weiteren wichtigen Einblick in die Religion des Judentums. Im Gegensatz zu einem christlichen Friedhof werden die Grabsteine im Judentum nach dem Aufstellen nicht mehr instand gehalten, sondern dem natürlichen Lauf von Natur und Zeit überlassen, weshalb die Inschriften teilweise nicht mehr zu lesen sind und von Pflanzen überwuchert werden.
Unter dem Einfluss der bereits gewonnenen Eindrücke besuchten wir am Mittwoch das bewundernswerte Kunstmuseum des Auschwitz-Überlebenden Marian Kołodziej. Hier wird sein unglaubliches Lebenswerk ausgestellt: mehrere Räume voller Bleistiftzeichnungen, die auf verschiedenste Weise die Angst, Trauer und Verzweiflung der Häftlinge greifbar machen. Am selben Tag besichtigten wir zudem noch den jüdischen Friedhof in Oświęcim und erhielten damit einen weiteren wichtigen Einblick in die Religion des Judentums. Im Gegensatz zu einem christlichen Friedhof werden die Grabsteine im Judentum nach dem Aufstellen nicht mehr instand gehalten, sondern dem natürlichen Lauf von Natur und Zeit überlassen, weshalb die Inschriften teilweise nicht mehr zu lesen sind und von Pflanzen überwuchert werden.
Am letzten Tag fuhren wir in die nächstgelegene, pulsierende Großstadt Krakau. Da an diesem Tag zufälligerweise Fronleichnam war und dieser Tag in dem stark vom Katholizismus geprägten Polen ausgiebig gefeiert wird, wurden wir Zeugen eines festlichen Umzugs durch das Zentrum. Beeindruckend war ebenfalls die historische Architektur der Stadt, beispielsweise bei der Marienkirche oder der 1364 gegründeten Universität. Im Verlauf der Studienfahrt bekam jeder Schüler zusätzlich die Aufgabe, in einer kreativen Arbeit das Erlebte der vergangenen Woche zu verarbeiten. Zum Abschluss stellten wir uns diese gelungenen Arbeiten gegenseitig vor.
Von Gedichten, Gemälden bis hin zu komplett gezeichneten Lagerplänen und Musikaufführungen war alles dabei – sogar verteilbare Sticker mit QR-Code, die gegen das Vergessen aufrufen. Für uns alle war diese Studienfahrt definitiv eine lehrreiche und unvergessliche Erfahrung. Wir empfehlen deshalb allen, die in den kommenden Jahren ebenfalls die Möglichkeit bekommen, über die Schule eine Studienfahrt nach Auschwitz zu unternehmen, diese Gelegenheit wahrzunehmen und sich vor Ort selbst mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Von Gedichten, Gemälden bis hin zu komplett gezeichneten Lagerplänen und Musikaufführungen war alles dabei – sogar verteilbare Sticker mit QR-Code, die gegen das Vergessen aufrufen. Für uns alle war diese Studienfahrt definitiv eine lehrreiche und unvergessliche Erfahrung. Wir empfehlen deshalb allen, die in den kommenden Jahren ebenfalls die Möglichkeit bekommen, über die Schule eine Studienfahrt nach Auschwitz zu unternehmen, diese Gelegenheit wahrzunehmen und sich vor Ort selbst mit der Geschichte auseinanderzusetzen.