Die Worte ,,Judenverfolgung“ oder ,,Holocaust“ sind vielen von uns bekannt. Jeder weiß um die grauenvollen Taten der Nationalsozialisten. Doch nicht jeder kann sich darunter etwas vorstellen. Wie waren Konzentrationslager und Ghettos aufgebaut und wie lebten die Menschen unter diesen unmenschlichen Umständen? Im Unterricht werden diese Themen zwar behandelt, doch es ist eindrücklicher das Ausmaß der Verbrechen an den historischen Orten mit eigenen Augen zu sehen. Wir, eine kleine Gruppe von 19 Schülerinnen und Schülern der Klassen 9e, 9a und 9b, haben am 14.Juni die Fahrt nach Terezín unternommen. Dort besuchten wir das Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt, sowie das Krematorium mit Friedhof. Nach 3 1/2Stunden Fahrt in die Tschechische Republik wurden wir durch einen sympathischen Guide durch das Konzentrationslager in der „Kleinen Festung“ geführt. Teilweise war es schwer in zu verstehen, doch bei aufkommenden Fragen gaben uns Herr Breiting und Frau Peters gerne eine Antwort. So lernten wir, wie z.B. die Inhaftierten ihren Tag in diesem Konzentrationslager verbrachten, oder was passierte, wenn ein Häftling krank wurde. Nach einer Stunde Führung besuchten wir das Ghettomuseum in Theresienstadt. Neben informativen Schautafeln wurden auch gemalte Bilder von Kindern ausgestellt. So erlangten wir einen kleinen Einblick in die Gedanken dieser kleinen Künstler, die gefüllt waren mit der Frage: Werden wir wieder frei? Die Zeit im Ghetto war geprägt durch Epidemien und der ständigen Frage wann man weiter deportiert werden würde. Das Ghetto wurde als Durchgangslager genutzt, indem die Opfer für unbestimmte Zeit festgehalten wurden, bevor Sie später weiter nach Osten in die Arbeits- und Vernichtungslager deportiert wurden. Nach kleinem Rundgang durch das ehemalige Ghetto besichtigten wir das Krematorium mit dem Friedhof. Schweigend betrachteten wir die unzähligen Grabsteine von den Opfern dieser Gräueltat. Es ist unvorstellbar wie viele Menschen allein an diesem Ort umgekommen sind. In dem Krematorium sahen wir vier große Öfen in denen die Leichen verbrannt wurden.
Es ist erschreckend zu sehen, was Menschen anderen Menschen angetan haben. Wie konnte man andere Menschen so leiden lassen? Für so ein Ereignis gibt es keine Entschuldigungen! Wir sind nicht für diese Taten verantwortlich, aber wir dürfen sie nicht vergessen, oder wie Max Mannheimer (Holocaust-Überlebender) sagte: ,,Ihr seid nicht Schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“
Maja Köhler, 9e
Die Fahrt wurde als Maßnahme mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes mitfinanziert.